In letzter Zeit viel erreicht
von Matthias Staber
Die Bedeutung der Interessensgemeinschaft Böblinger Vereine (IBV) wächst: Inzwischen sind in dem Zusammenschluss von Vereinen unter dem Vorsitz von Astrid Stepanek knapp 20 000 Personen organisiert. Mit ihrem Sommerfest bei der Wandelhalle hat sich die IBV mit einigen neuen Mitgliedsvereinen präsentiert.
Die Böblinger Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), die Feuerwehrmusikkapelle Dagersheim, die Flugsportgruppe Hans Klemm, der Harmonika-Club Dagersheim, der IBM-Club, der Reit- und Fahrverein, der Turn- und Sportverein (TSV) Dagersheim, die Mineralien- und Fossilienfreunde: Die Liste der Vereine, die in den letzten drei Jahren neu zur IBV gestoßen sind, ist lang.
Die hohen Energiekosten sind ein weiteres Problem, das die Böblinger Vereine plagt: „Der Harmonika-Spielring zahlt pro Jahr allein knapp 2000 Euro für die Nutzung der Räumlichkeiten im Haus der Musik. Das ist für einen Verein ein Haufen Geld, das erst einmal erwirtschaftet werden muss", so Astrid Stepanek.
Nebenkosten senken
Die Erhöhung von Mitgliedsbeiträgen ist für viele Vereine keine Option: „Damit haben wir derzeit enorm zu kämpfen", sagt Dieter Schmidt, Vorsitzender des TSV Dagersheim und stellvertretender Vorstand der IBV: „Wir bekommen keine Beitragserhöhungen durchgesetzt."
Wie die Nebenkosten in den von den Böblinger Vereinen genutzten Räumlichkeiten gesenkt werden können: Dies ist deswegen das nächste große Anliegen, über das sich die IBV mit Stadtverwaltung und Gemeinderat beraten wird.
Die Interessengemeinschaft Böblinger Vereine ist unter www.ibv-boeblingen.de im Internet zu finden.
„Wir haben in letzter Zeit viel erreicht", sagt Astrid Stepanek, Vorsitzende des Harmonika-Spielrings und der IBV: „Weil die Böblinger Vereine unter dem Dach der IBV gemeinsam aufgetreten sind, konnten wir den Gemeinderat und die Stadtverwaltung davon überzeugen, dass die Kürzung der Vereinszuschüsse der falsche Weg ist."
Nur gemeinsam ist man stark: Dieses Motto der IBV, in der, zählt man alle Mitglieder der 28 Mitgliedsvereine zusammen, inzwischen knapp 20 000 Personen organisiert sind, hat sich schon in der Durchsetzung konkreter Ziele niedergeschlagen.
Bessere Vernetzung
Und das spricht sich bei den Böblinger Vereinen herum: Man verspreche sich von der Mitgliedschaft bei der IBV ein größeres Mitspracherecht und eine bessere Vernetzung mit anderen Vereinen, sagt Andreas Kollmann, stellvertretender Vorsitzender der Flugsportgruppe Hans Klemm, die sich in diesem Jahr zum ersten Mal beim Sommerfest der IBV präsentiert. Und ein bisschen Werbung für den eigenen Verein ist auf dem Fest hochwillkommen: Mit dem Segelflugzeug LS 4 bringt die Flugsportgruppe eine der Attraktionen des Festes an den Start.
„Die IBV gibt den Böblinger Vereinen ein Gesicht und ein Sprachrohr", sagt Peter Wüst, Vorsitzender der Mineralien- und Fossilienfreunde, die seit drei Jahren Mitglied bei der IBV sind: Die Mitgliedschaft lohne sich für jeden Verein.
Die Abwendung der Zuschusskürzungen bei den Vereinen, die Lösung der Raumprobleme aller Mitgliedsvereine: Bei der IBV sei man stolz auf das Erreichte, sagt Astrid Stepanek. Doch noch brennen den Böblinger Vereinen weitere Probleme auf den Nägeln: „Wir müssen gemeinsame Konzepte für die Gewinnung neuer und junger Mitglieder entwickeln", so Stepanek: „Die Nachwuchssorgen plagen alle Böblinger Vereine." Letztlich gehe es um nicht weniger als um die Zukunft des Ehrenamts: „Unsere Gesellschaft konsumiert nur noch, niemand ist mehr bereit, sich zu engagieren", so Stepanek.